Archive for the ‘Hadamar’ Category
Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 80
Donnerstag, Juni 7th, 2007Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 79
Donnerstag, Juni 7th, 2007Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 78
Donnerstag, Juni 7th, 2007Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 77
Donnerstag, Juni 7th, 2007Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 76
Donnerstag, Juni 7th, 2007Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 74
Donnerstag, Juni 7th, 2007Die Heiligen kommen und gehen
sie sind im Himmel schon all
auf Erden verschwinden die Knochen
oder werden neu sortiert sodann
ganz umfrisiert
Barmherzigkeit ist in
der Deutsche Orden out
Schwerter wurden nie
an Altären je gewetzt
fragst du mich
was heilig ist
ich sag es dir
ganz leis ins Ohr
es steht in keinem Kalender
ist nirgends verzeichnet
es ist wenn die Linde hier rauscht
im Duft ihrer Blüten
friert Gott
Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 73
Donnerstag, Juni 7th, 2007Die Stadt
die keltisch war
die protestantisch war
vielleicht auch teils noch ist
sie war nie so versiert
in römischen Kalendern, Formularen
Listen, Namensgebern und Talaren
sie hatte Pech
mit ihren katholischen
Heiligenbildern und Kalendern
der alte riesengroße Christopherus
eine ganze Innenseite in der Peterskirche
passend ganz zum tiefen Strom des Rheins
ist heilig auch nicht mehr
zu heidnisch seine Kraft
wie er das Kindlein trug
das neideten die Glaubenswächter ihm
Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 72
Donnerstag, Juni 7th, 2007Wie Bumerangs
fliegen die Heiligenscheine
über die Reliquien
kommen zurück
oder abhanden
aber ihr Flug
jahrhundertelang
nicht nur etwas was
ganz unten rumorte
volksheilig und so
irgendwann lange
vor der Neuzeit
im Radiergummi der Kirche
auszustreichen auszutilgen
verschwimmen Jahrhunderte
wie Nichts vor dem ewigen Tag
aber der 19. April 1287 dauerte lange
verdammt lange
der Radiergummi muß da schon etwas
länger und tiefer
mehr als nur Mittelalter kratzen
sonst wirkt er nur flach
Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 71
Mittwoch, Juni 6th, 2007Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 68
Dienstag, Juni 5th, 2007Die Stadt der Mythen und der Türme
der Kronen und der Macht
die früh schon Stadt des Adlers war
erst römisch, staufisch dann
und früh den Löwen trug
den ersten Pfalzgraf hier bei Rhein
der gallische Hahn er krähte nicht sehr lang
der Hahn im Posthof da schon länger
der Name dieser Stadt
der vielen Juden auch den Namen gab
ein altes Zauberwort
ein ra ra ra
ein Rabengekrächze
auf Elsterstein
eh dann als
Bacchi ara
Altar des Weingotts
Fels im Rhein
die Möwen pickten
saure Trauben
doch in dem Feuer
dionysisch neu
zuckten immer noch
die alten wilden Raben
ganz hervor
egal wie sie auch tüftelten
die Philologen hacken jämmerlich
die Buchstab wie die Würm
am Ende landen sie im Sumpf
der dunkle Name dieser Stadt
so finster wie die Nacht
ohn helles i und e
nur dumpfes a a a
monoton Vokal der Stille
dreimal Magie des Sabbathrufs
gekrächzt im r
verhallt im ach ach ach
es ist die Stadt des Raben
der alte Kelte
trug ihn auf der Brust
im Herzen eingraviert
ganz schwarz