Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 68

Die Stadt der Mythen und der Türme
der Kronen und der Macht
die früh schon Stadt des Adlers war
erst römisch, staufisch dann
und früh den Löwen trug
den ersten Pfalzgraf hier bei Rhein
der gallische Hahn er krähte nicht sehr lang
der Hahn im Posthof da schon länger
 

der Name dieser Stadt

der vielen Juden auch den Namen gab
ein altes Zauberwort
ein ra ra ra
ein Rabengekrächze
auf Elsterstein
eh dann als
Bacchi ara
Altar des Weingotts
Fels im Rhein
die Möwen pickten
saure Trauben
doch in dem Feuer
dionysisch neu
zuckten immer noch
die alten wilden Raben
ganz hervor
 

egal wie sie auch tüftelten
die Philologen hacken jämmerlich
die Buchstab wie die Würm
am Ende landen sie im Sumpf
 

der dunkle Name dieser Stadt
so finster wie die Nacht
ohn helles i  und  e
nur dumpfes a  a  a
monoton Vokal der Stille
dreimal Magie des Sabbathrufs
gekrächzt im  r
verhallt im  ach  ach  ach
 

es ist die Stadt des Raben
der alte Kelte
trug ihn auf der Brust
im Herzen eingraviert
ganz schwarz
 

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