Archive for Juni, 2008

1968

Freitag, Juni 20th, 2008

1968
eine szenische Antwort

plötzlich wird Theater
was Leben war

und war Theater doch schon immer

wie ruhig war es am Rhein
und gärte doch schon in den Gymnasien

Arbeiten wurden verweigert

die Kriegserzählungen der Vätergenerationen
unterbrochen

der Mond befahren

Herzen zum ersten Mal verpflanzt

die Pilzköpfe schreckten

Paperback writer

Let it be

Steine rollten

I can’t get no satisfaction

hier am Rhein ist das Mittelalter
noch immer näher als 1968

Gammler, rote Hunde

fool on the hill
blowing in the wind

eine verlorene Zeit
in dem die Utopie kurz
die Augen aufschlug

eh sie wieder erblindete

antiautoritäre Erziehung

nichts ist schlimmer als
Oswald Kolle heute zu lesen

wer ahnt noch warum
das Schweigen ein Skandal war


welche Avantgarde
die dachte
ein nackter Busen
setzt das Denken Theodor Adornos
außer Kraft
Kommunen wurden gegründet
Happenings

die Liebe, ja die Liebe

wer einmal oder zweimal

Schonzeit für Füchse

das Establishment siegte

rot, grün oder schwarz

der Konsum siegte

der Marsch durch die Institutionen
verlieh neue Masken

der große Bluff

wie eine Seifenblase
platze alles

und veränderte doch auch alles

we shall overcome
yellow submarine

Joan Baez, Dylan
Stimmen gegen Vietnam

aus Legenden gestrickt
ein Pullover

grau Rollkragen

hoffentlich kratzt er nicht so
wie die gehetzte heisere Stimme Dutschkes

life noch im Ohr

1968
eine Nadel
die stach in die Taubheit

1968
eine Nadel

die den Faden verlor
und nichts mehr strickt

Hinweis

Freitag, Juni 20th, 2008

1968EIN SZENISCHES PROJEKT VON STUDENTEN DER THEATERWISSENSCHAFT DER JOHANNES GUTENBERG-UNIVERSITÄT MAINZ

In Kooperation mit der Fachhochschule Mainz, Studiengang Kommunikationsdesign. Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz.

37 Studenten der Theaterwissenschaft werden Kommune und machen Happening, sammeln Bilder, zerschneiden Zeitungen, fangen O-Töne ein, überqueren die Autobahn kollektiver Erinnerung, suchen nach dem richtigen Leben im falschen, spielen Revolution und stricken aus den Legenden der Vergangenheit den Rudi-Dutschke-Pullover für die kommende Gesellschaft.

Wir laden zur Premiere ein               am 28.06. um 20 Uhr im P1 (Philosophiocum) der Universität Mainz

und zu den weiteren Aufführungen

                                                         01.07., 20 Uhr, RheinTheater Bacharach
                                                         03.07., 20 Uhr, LincolnTheater Worms
                                                         04.07., 21 Uhr und 05.07., 20 Uhr, P1, Mainz

Es stricken mit
: Claudia Bosch, Marcel Bugiel, Verena Caspers, Yi-Lun Chen, Christiane Czymoch, Julia Diestelhorst, Erik Eisenhauer, Sandra Ewert, Esther Fehse, Barbara Frazier, Natascha Frumkina, Vera Hahn, Miriam Hecky, Sebastian Hilscher, Benjamin Hoesch, Jennifer Hofmann, Victor Lagos Huerta, Nora Junghanß, Torsten Klöss, Monika Kosik, Lena Ludwig, Florian Mania, Helene Montag, Nils Naggatz, Vera Neugebauer, Elena O’Connor, Anna Scherer, Felix Schiller, Oliver Schmitt, Fabian Schwab, Karin Sondermann, Anastassia Stroeva, Jana Temminghoff, Cordula Tippel, Dorothea Volz, Filippa Wagner, Claudia Weitzel, Heike Wintz, Johanna Wolf, Milena Wolf

Weitere Informationen unter www.theaterwissenschaft.uni-mainz.de/1968

Karten unter:
www.ticket-regional.de, bei den bekannten Vorverkaufsstellen, in Kürze im Philosophicum oder an der Abendkasse.

zur Information

Dienstag, Juni 17th, 2008

Ab Ende Mai war meine homepage http://www.friedrich-g-paff.de leider so gut wie nicht anklickbar.

Was war passiert ?

Nun heute weiß ich es, mein frontpage Programm hatte mir in jede Seite
und auch in jede Bilddatei einen falschen Code, falschen Pfad hineingeschrieben.

Heute gelang es mir, wenn auch mühsam, das zu korrigieren.

So ist es also reparabel und aufgewendete Arbeit, Bilder und Dateien nicht verloren.

Der größte Teil ist ab heute bereits wieder hergestellt.

Tschingis Aitmatow +

Donnerstag, Juni 12th, 2008

Die breite Büffelstirn ist tot
das weiße Pferdehaar
weht nun als Trauer ganz im Wind
im Gorkiinstitut zünden sie eine Kerze an
durch die Schrift weht
der kirgisische Sand

der Tod hat die Wüste als Zelt

aus dem Brunnen der Tiefe
schöpft die Verschleierte
aus der Erde das Wasser
den verlorenen Mythos auf der Zunge
sterben die Dichter

unbehaust
nomadenhaft