Archive for the ‘R’ Category
Das Ende der Welt
Dienstag, September 2nd, 2008XXX
Samstag, Dezember 1st, 2007XXX
X
Freitag, November 30th, 2007X
Michelangelo
Mittwoch, November 21st, 2007Aus dem Gewölbe flogen die Raben
plötzlich auf die noch frische Farbe
des sechsten Schöpfungstags
die roch wie wildes Feuer
beißend Rauch
betäubend Staub
in den Augen Haare
verklebt Schweiß und Kalk
die Blindnis zu öffnen
Licht des ersten Tags
Strahl aus einer Ferne
in die Tiefe hinein
ins Auge des Sehers
wie er fühlt den Finger Adams
erweckt berührt zu
unbekanntem Leben
Hader
Sonntag, November 4th, 2007Unerkannt der Dämon
ein stinkender Wurm
flink und dahin
er nistet im faulen Gebälk
er taucht das Wort
in den Brunnen des Haders
verwirft es mit Unrat und Spucke
vergiftet mit Taubheit
tauscht und dreht die Welten herum
zu spät erkannten wir
daß er den Dialog
uns durchzog
nun kommt das Wort
nicht mehr über die Lippe
das ihn noch bannt
vergiftet die Pfeile nun alle
die Worte ertränkt
in der beißenden Ätze der Zwietracht
wie er hinwegzufressen vermag
all die Tage der Sonne
der rabenverschlingende Dämon
vielleicht trocknet ein Winter ihn aus
erstickt er in Flammen der Kälte
erlischt er in einsamer Nacht
durchzieht ihn die Stumme
wie ein Messer
E 8
Mittwoch, Oktober 31st, 2007Die kalten Herzen
funkeln
auf den Bergen
nun fernab
das Mir-geht-es-besser-Mitleid
habe ich nie gekannt
mir ging es nicht besser
wenn der andere litt
das ist Jesus
E 7
Mittwoch, Oktober 31st, 2007Die Penner und Obdachlosen lagern und
saufen nicht mehr vor meiner Tür
mit ihren Hunden und
dem billigen Schnaps vom
damaligen Supermarkt nebenan
in dem Kiosk damals
ungeordneter Wust von Büchern
ist Ordnung eingetreten
man hat rechtzeitig
vor meinem Jubiläum
alles begradigt
den Weißdorn gefällt
zu meiner Ehre
die Pilger können nun kommen
xxxx
Montag, Juli 16th, 2007Text folgt ab 17.8.
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Montag, Juli 16th, 2007Text folgt ab 17.8.
Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 41
Samstag, Juni 2nd, 2007gewidmet dem Yael Elya Institut
Die Raben des Elijah
Sie sehen den See nicht und die Nacht
sie fliegen blind durchs Dunkel nur ein Ziel
zu speisen diesen weisen Mann
der still vor einer Höhle sitzt und schweigt
auf kahlen Ästen rasten sie im Mund den Happen
in ihren schwarzen Federn noch ein weißes Haar
vom Barte oder Haupte des Propheten
es ist als ob er mit dabei auch flöge
durch Nacht und Leere, Schweigen, Tal
es ist als ob da alle Zeiten stille stehen
ein Flug der rabenschwarzen kahlen Nacht
und nur der Mond ganz bleich
inmitten silberheller Sterne, doch
sehen’s die Raben nicht, solange sie
den Dienst zu sättigen
den Hunger des Propheten hat Gott
die Augen ihnen ganz gedeckt
sie sehen den Propheten nicht noch wie er speist
sie fliegen blind durch Wälder, Täler hin
an Felsen sicher ganz vorbei
und finden blind das Futter und die Stelle
sie picken’s auf und hacken schnell
und wissen immer wo der Mund ist des Propheten
am Tag wenn Sonne heiß auch brütet gnadenlos
das Brot in ihrem Schnabel unzerkrümmelt frisch
so selten war ihr Flug so ganz gelenkt
der Raum war einfach Luft und Leere und
füllte aus doch alles restlos ganz ein Wille
nichts blieb da übrig, fiel daneben
es war genug und knapp und nie
zuwenig und zuviel, genau gemessen
und unter ihren Flügeln breitete sich aus
ein Schweigen das sie nie gekannt
im Innern strahlte eine Helle wie noch nie
als hätten sie die Sonne ganz verschluckt
und ihre schwarzen Federn spannten eine Weite
die fächerte den Himmel gänzlich auf
selbst wenn sie flatterten kurz über einem Ast
es war als ob sie stille standen
und plötzlich fiel von ihnen alle Schwere nur hinab
und wenn sie wieder Erde unter ihren Füßen
war weder Kälte noch, noch Hitze
und selbst im Regen wurden sie nicht naß
geschützt in einer Regenbogenhaut wie nie
die Kanten ihrer Schnäbel waren glühend Messer
die tief und glatt das Fleisch zerhackten
und ihre Krallen hielten eine Beute
die sie nicht sahen, die ganz bereit und
willenlos der Schärfe ihres Tuns entgegenbrach
kein Tropfen Blut fiel auf das Gras
wie flinke Schatten flogen sie und ließen
alles unberührt und unversehrt
nur wußten sie, der alte graue Mann
er liebte ihr Gekrächze, er hatte
sonst ja niemand außer Gott
mit dem er sprach
so kreischten sie
daß selbst im Fels
ihr wildes Kra-Kra-Kra
Gekrächze schrak den Stein
und fütterten den schweigenden Propheten
mit Sprache eines fremden Flugs