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Montag, November 19th, 2007

Die Raben kehren zurück
sie kommen aus Nebel und Nacht
die schweigsamen Boten
der vergessenen Finsternis Ruf
in die Helle hinein
auf den Flügeln da tragen sie
all die Schatten
ihr Gekrächze reißt
den Horizont auf
hörst du die Schreie
der Gesang der Engel
verstummt
Stille liegt flach
auf den Dächern
Rauch steigt
nicht mehr auf
plötzlich das kahle Geäst
voll von den schwarzen Gästen
sie warten und warten

im Weinberg wütet regenpeitschender Sturm
spült die karge Erde hinweg
die Pfähle zersplittert
auf nackten Fels
schlagen sie auf

Mittwoch, November 7th, 2007

Locken sind schön
tänzelnd geschmeidig
gewaltige Stiernacken auch
doch manchmal widersteht
die blanke Ochsenstirn

E 10 – Grenzgängerin

Mittwoch, November 7th, 2007

Gegen den Strom schwimmen
heißt nicht sichten
was da erfolgreich und stark
was sich an Erbauungsliteratur
stapelt an den Bahnhofskiosken
Klarheit, Stille, Wasser
gegen den Strom schwimmen
heißt notfalls untergehen
in den Strudeln um
wieder aufzutauchen

Konstrukt

Dienstag, November 6th, 2007

Ist die Welt
aus Worten gemacht
nein die Worte
sind von der Welt
was waltet in den Worten
was Wirklichkeit herstellt
und spiegelt uns die Welt
die da in jedem Wort
verwandelt Ort
die Meridiane sind
tief in den Hirnen
Herzen drin

Montag, November 5th, 2007

Der Narr
er tanzt
er hat
die Freiheit
ganz dazu

                                .
und niemand
schreibt ihm
seine Schritte vor
das Tempo
und das Maß

                                      .
er ist der
Sprung

                                                   .
der neue Ufer sucht

                                                 .
und niemand sieht
den Abgrund ganz in ihm

Montag, November 5th, 2007

Füge dich nicht ein
in die Rotte der Nachhut
der Leichenfledderer
die den Dolch in der Wunde
zynisch und feige
dem Wehrlosen kopiert und beraubt
noch einmal nachstoßen

Montag, November 5th, 2007

Du hast meinen Tod

berührt

die Wunde

die mich einst

fällt

wasch deine Hände

und vergiß mich

Montag, November 5th, 2007

Die Erwartungen
die du im andern
bettetest, stelltest und sahst
waren ein Lasso
das fing nur
erstickende Kehlen
ein
Öse des Zwangs
die sich zuzieht
in die Knechtschaft des Knebelns

Montag, November 5th, 2007

Auf einmal waren
Fesseln zwischen uns
und nur der Blick
des Kindes löst sie
wieder frei und leer
schneidet die Enge entzwei
offen die Welt
tritt in ubändiges Vertrauen
das schattenlos noch
Neugier und Helle

Montag, November 5th, 2007

Sich zu verletzen
ist sinnlos
und sieht nicht den Dämon
der darin nur lacht

was aber tilgt den Fluch
was löst den Bann
was ist Brücke
zwischen Welten
die nur meinen
sich zu kennen

das Wort nicht denn
die Zwietracht nistet tief in ihm

es ist der Blick
ein sanftes Lächeln
unbemerkt
die Geste einer Hand

ein Zugehen wieder
neues Augen öffnen
teilen etwas
unvorhergesehen

plötzlich im Nebenbei
die Trennung all der Schatten

Klarheit wieder

ganz Moment