Archive for Mai, 2007

o.T.

Freitag, Mai 18th, 2007

Die Worte

haben keinen Sinn mehr

die Häute keine Seele

dies ist der Anfang

wo die Klage

sich erhebt

auf Rabenflügeln

trägt die Stumme

zur Sonne hin

durch graue Nacht

aus allen Nebeln raus

entlang der Schneide einer Sense

hin in die Klarheit

eines Regentropfens

der perlt von einem grünen Blatt   

 

     

 

 

o.T.

Freitag, Mai 18th, 2007

Daß man eigentlich

nichts sagen kann

daß Wortre vergeblich

zwecklos völlig

daß es nicht lohnt

etwas dagegen zu sagen

wo Maskerade

sich aufgrellt nur

das Liberale

Verbiegung nur

des Opportunellen

es bleiben keine Worte

mehr übrig

die nicht schon

geschändet, getunkt

in der alleszerfressenden

Säure der Entstellung

nicht einmal mehr

Lüge sagen zu können

davon lebt das System

Vatertag

Donnerstag, Mai 17th, 2007

Die Wölfe heulen den Mond an. Vielleicht denken sie, der Mond ist ein Therapeut. Aber sind Wölfe therapierbar ?  Sie existieren in Rudel. Da ist die Ordnung festgelegt. Die Hierarchie steht. Beweist sich täglich auf’s neu. Wer sie verläßt, der weiße Wolf aus dem Märchen mit dem gläsernen Herzen, zieht seine dunkle Bahn einsam in die Nacht. Der Mond ist ihm eine Fackel, die nie verlöscht. In ihr tanzen die Raben.

o.T.

Donnerstag, Mai 17th, 2007

Den Tod genippt

oder das Wasser des Lebens

aus einer flachen Schale

mitten im Dschungel

die Buddhastatue

überwuchert

du siehst das Lächeln

nicht mehr auf den Lippen

nur diese Hände

ausgestreckt

dem Himmel offen

und der Erde

doch so nah

Schlangen gleiten durch die Finger

Ameisen kriechen an der Bronze

schwarz hinab

was halten die Hände

die leer sind

den giftigsten von allen Pfeilen

die größte Anspannung des Bogens

Demut 

Regen

Mittwoch, Mai 16th, 2007

In seiner Bettelschale 

der Bettler 

fängt er die Tropfen auf 

er ist blind 

und so hört er den Himmel 

 

o.T.

Mittwoch, Mai 16th, 2007

Wann

wird enden

der gestrige Tag

du wirst zählen die Zeit

es gibt Tage

die schneiden ins Leben

tiefer als Messer 

Uferlos

Dienstag, Mai 15th, 2007

Wohin willst du fließen Rhein

wohin bist du geflossen

die Strömung riß durch Felsen dich

die beugten deine Bahn

du schlängelst dich

du windest dich

doch irgendwann

ist alles leer

nur Meer

Fels

Dienstag, Mai 15th, 2007

An diesem Fels

da stehst du oft

er hat gar keinen Namen

er ist die Wand

die vor dir steht

und hinter dir die Nacht

ist wenn keiner mehr

denn bei dir steht

er kennt dich gut

wozu noch Mut

so wie der Strom

in weite Ferne schlägt

bleibt doch der Fels

ein Wächter er

still steht er

unbeugsam

Schatten in der Nacht

die ausruht von der Grelle nur

ein Wächter stumm

einsam nur Stein

In der Gassen enger Schatten

Montag, Mai 14th, 2007

In den Gassen

wälzt der Mond

den Himmel nächtlings

in das Pflaster

die Häuser werfen Schatten

durch die Tote gehen

sie suchen ihren Namen noch

an Türen die schon längst

vergessen und verwaist

Schritte hörst du

in der Nacht

eine Hand legt sich

auf deine Schulter

eine Hand aus Rabenflügel

Mondenschein

sieh hier in die Höh

all die Enge nie

löste sie sich auf

alles blieb hier

wie es war

bleibst du stets                             

ein Schritt nur auf dem Pflaster

in den Schatten enger Gassen

wo der Mond den Himmel

nächtlngs wälzt          

bist du, ist dein Schatten auch

festverankert mitverwebt

Prost

Montag, Mai 14th, 2007

Die da schreien                   

schreien immer

die da wispern

wispern immer

alles heult nur

so zum Schein                   

die da loben

loben immer

taubstumm nur                   

erträgst du deinen Wein