Hier hat man keine Töne mehr.
Stille,
wo die Intrige langsam wächst
und sich fortpflanzt
bis in die Spitzen der Vereisung.
Unter den Fingernägeln
noch Splitter
schwarz gerußter Pfeile.
Hier hat man keine Töne mehr.
Stille,
wo die Intrige langsam wächst
und sich fortpflanzt
bis in die Spitzen der Vereisung.
Unter den Fingernägeln
noch Splitter
schwarz gerußter Pfeile.
Bleib unberührt
schau nicht hin
auch wenn du alles siehst
nicht einmal der Wind
bewegt deine Lider
du bist nicht tot
bekommst alles mit
Präsenz der Starre
die weiß daß das Leben
in Formen des Todes gegossen
weißt du
die Messerspitze bleibt
und sie tanzt
mitten im Wort
dreht sich ihr Sinn
gegen die Feigheit
gegen all die Worte
die nie was sagten
sagen wollten
Blicke die nur
unauffällig
wegwanden sich
Der runde Turm von Thessaloniki
am Hafen
in Piräus die alte Kaffeeverkäuferin
was hab ich getan
wohin bin ich gegangen
ich schnaufe wie ein Pferd
ein Wolf der die Seele
sucht vom Schwarzen Meer
„es ist Nacht geworden ohne Mond“
ein junger Rabe irrt uferlos
irgendwie ist es dir egal
du sitzt in dem Café
über engen Gassen
thronen
Chimären, Katzen, Grimassen
schakalartig
ergraut hier alles
nicht einmal Wodka
auf der Getränkekarte
verblaßte Rosen nur
Der Elisabeth
wurde angeheftet
der Deutsche Orden
das Bundesverdienstkreuz
Erster Klasse
Die schwarzen Katzen
sitzen auf den Treppen
und sehen in die Nacht
die wir nicht sehen
sie sehen die toten Fische
die hängen an den Lippen
der Sonntagsredner
Zum Tümpel nicht Tümpel sagen zu können. Zu Verrat nicht Verrat. Und doch gehst du hin. Lächelst oder lächelst auch nicht. Siehst und schaust doch nicht hin.
Und du singst und singst
und du glaubst
da ist noch etwas
daß die Herzen mehr bewegt
als nur ein Wort
und das ist der Zauber einer Stimme
einer kleinen Okudschawamelodie
und du greifst in all die Herzen
wie in Saiten der Gitarre rein
Stille klopft den Takt
all das Grau des Tags und der Verstummung
blätterst auf die dunklen Seiten
und die Liebe rot wie Blut
färbt den Himmel färbt die Nacht
und der Staub von all den Straßen
wirbelt hoch sich, wird zum Sturm
plötzlich fällt aus dunklen Wolken
dann ein roter Luftballon
und das Lächeln Okudschawas
zwischen schwarzen Schnurrbarthaaren
unvergänglich feuert an uns
Zukunftshoffnung leicht und schwer
Wenn ich abends spät mit dem Bus an der Elisabethkirche vorbeifuhr, erfreute mich immer das Gesicht der Engel und der Maria an dem Portal. Jetzt ist abends das Portal im Diskolicht. Wohltuend war es einmal abgeschaltet. Die Gesichter sind absolut nicht zu erkennen, die früher in einem gleißend warmen Licht den Betrachter anschauten. Jetzt ist in der Hitze der Jubiläumseuphorie das Portal aufgegrellt nur, aber gesichtslos. Doch wohl keine späte protestantische Rache an dem Gesicht der Madonna oder dafür, daß nicht Elisabeth das Portal krönt ? Endet der Elisabethrummel in gesichtsloser Überblendung, aufgegrellter Fassade nur ?