Archive for the ‘Marburg’ Category

Grund zum Feiern

Freitag, Mai 11th, 2007

Ihre Schulzeit 

haben heute 

die Kinder versenkt 

 

ein Papierschiffchen 

schwimmt auf der Lahn 

 

Fotos geschossen 

gekruschelt 

 

im Fluß spiegeln sich Wolken 

grundlos 

 

abends ein Regenbogen über dem See 

 

Gelöst …für G.

Donnerstag, Mai 10th, 2007

Die Wahrheiten werden flüssig. Gott taucht unter. Nicht einmal klammheimlich.. Die Metaphysik übt Seiltanz, aber das Seil ist gerissen schon längst. Die Fallnetze sind alle verloren. DerAkrobat verrenkt sich vor blindem Publikum.. Fitness ist angesagt. Der eigene Körper. Was bleibt sonst übrig ? Aber Sex ist auch längst schon vorprogrammiert. Gespräche filtriert nach Zweck . In luftleeren Räumen sind wir angekommen. Komm spring auf mich zu. Alles ist Zellophan. Vakuum

Eingeschweißt

Donnerstag, Mai 10th, 2007

Nicht jeder bekommt Zellophan. Nicht jeder wird verschweißt. Staubfrei. Cover ist alles. Warum aufreißen ? Warum noch lesen ?  Titel nur zählen, Namen zählen.

Gestern erzählte mir eine noch ganz junge Frau, daß ihre Texte veröffentlicht werden bei 10000 Euro Eigenbeteiligung. Nicht glauben konnte ich fast, daß ein angesehener renomierter Verlag 19 000 Euro dafür verlangte, da sie ja noch gänzlich unbekannt.

Ein Wort tanzt auf dem Zellophan.

Unter dem Zellophan

ist der Name des Autors.

Der Apparat, der bestimmt, was Literatur ist, wird immer größer und die verflüchtigt sich.

Schule

Mittwoch, Mai 2nd, 2007

Was sie sich in tausend Konferenzen

nicht mitteilen können

 

das was zerstört

 

 

Sei niemals taub mein Veteran

Mittwoch, Mai 2nd, 2007

Du warst ein Kämpfer

wir hoben die Erde

nachts in fernen Städten

nun blüht der Raps

im flachen Land

sticht dir ins Auge

noch bist du nicht blind

ja sag ich ja

und nirgends die Wut

kann sie nicht nennen

du sitzt da ich weiß

die Sonne ist heiß

die Therapeuten gut beraten

dein Leben in Raten

schneidest das Brot nun in Scheiben

und zerbrichst es nicht mehr

Gänseblümchen tun wachen

Feinde sie lachen

komm alter Kumpel, Kumpan

hör nicht hin

es ist Krieg flüstere ich leis

von dem keiner was weiß

Vulkanisches

Mittwoch, Mai 2nd, 2007

Wie lebt man

wenn man

nicht mehr

leben kann

burn out

ist nur

wo Feuer war

Worte fallen

aus dem Aschenregen

wähle

Bims zerstörbar

oder ganz Basalt

Hessischer link

Dienstag, Mai 1st, 2007

 

http://www.fuer-solidaritaet-und-freie-bildung.de/wohin-mit-dem-formular/aemter/

Hexennacht

Montag, April 30th, 2007

Hexennacht

es tanzen die Verhältnisse

ganz quer

wer Profil sucht

wird verlacht

wer Salz sucht

findet fade nur Kultur

was Fels war

ist nur Sand

was Wahrheit

längst schon Trug

 

Hexennacht

es tanzen die Verhältnisse

ganz quer

der Professor

zieht die Maske ab

hinter endlosen Zitaten

nur ein Lachen pubertär

 

Hexennacht

es tanzen die Verhältnisse

ganz quer

der Theologe findet plötzlich Gott

unter einem Fahrradschlüssel

eine Flügelschraube rostig und voll Teer

 

 

Hexennacht

es tanzen die Verhältnisse

ganz quer

Elisabeth auf einmal

schreitet über neues Pflaster

hebt den Rock

und peitscht den Konrad sehr

was du damals mit mir einst gemacht

dieser Stadt nun Leuchtturmherzen nur gebracht

 

Hexennacht

es tanzen die Verhältnisse

ganz quer

keiner weiß mehr

ein noch aus

alles ist ein Mosaik

und die Steinchen finden nicht

zu einem Stück

weder Bild noch Fugen

selbst die Spezialisten

ratlos sind

die ansonsten

fugenlos und glatt

lösen alle Kreuzworträtsel

 

Hexennacht

es tanzen die Verhältnisse

ganz quer

und es reimt sich alles heute

Beute, Meute, Leute, Bräute

Worte sind nur leere Häute

Frauen haben Besen

laß sie kehren

Männer lesen

 

Hexennacht

es tanzen die Verhältnisse

ganz quer

keiner weiß mehr

ein noch aus

und die Raben vor dem Haus

springen auf die Katzen

die suchen mit den Tatzen

zu fliegen in die Fratzen

 

Hexennacht

es tanzen die Verhältnisse

ganz quer

und du und ich

wir wissen nicht

tanzt der Fisch

in dir und mir

wenn die Nacht uns ist

ein  schwarzes Meer

uferlos schäumt es hervor

 

schau die Raben

schau die Hexen

wie sie fliegen

wie sie flattern

mit dem Besen

Teufelswesen

hoch in Lüften

Nebel über Grüften

und die Erde saugt sich fest

endlich nach der Dürre Regen

und am Boden

kriechen tief die Nattern

 

 

 

 

 

Ausrangiert. Die Eitelkeit hat übernommen.

Montag, April 30th, 2007

Die Utopien seien verlegt worden

höre ich sagen

auf tote Gleise

in hirnlose Sackgassen nur.

Es gibt kein Zurück

wenn einer die Weichen

für immer

auf Blendwerk gestellt.

Ohne Ernte

Montag, April 30th, 2007

Er jongliert mit faulen Früchten

die mal saure Äpfel, Lyrik waren

nennt es Reife

 

alles schlucken

selbst die Spucke

propagiert und mundgerecht