Ihre Schulzeit
haben heute
die Kinder versenkt
ein Papierschiffchen
schwimmt auf der Lahn
Fotos geschossen
gekruschelt
im Fluß spiegeln sich Wolken
grundlos
abends ein Regenbogen über dem See
Ihre Schulzeit
haben heute
die Kinder versenkt
ein Papierschiffchen
schwimmt auf der Lahn
Fotos geschossen
gekruschelt
im Fluß spiegeln sich Wolken
grundlos
abends ein Regenbogen über dem See
Die Schlangen kriechen durch die Körper. Zucken hervor in Flammen und Worten. Ästhetiken wuchern wie Brennesseln.
Bleib nicht an den Häuten kleben, bitt ich dich, aber du bleibst.
Wir wisssen nichts, das ist das Schöne.
Ich höre dein Lachen.
Dein Hören selbst höre ich.
Wie wir uns nah sind und doch so getrennt.
Die Welt ist ein kleiner Fußball, die Bundesliga kickt ihn hoch. Aber kein Tor mehr zu treffen, Tore gibt es genug. Schimpf nicht, wenn ich törricht bin.
Du weißt, ich kann nie so sein wie ich bin.
Wenn ich liebe, bin ich bitter wie Galle.
Ich möchte so gerne sanft sein, aber das Gras schneidet mir die Zunge.
Aber sei beruhigt, ich beiß mich nicht mehr fest, käme eh nie an gegen all die künstlichen Gebisse, die rappen, slamen, dozieren, lispeln geisterfahren selbstbeweihräuchernd die Worte.
Worte, das weißt du, ich weiß nicht, was sie für mich sind.
Orte. Einfach nur Orte.
In ihnen wohnen wir du und ich, hausen, unsere Höhlen sind sie.
Wir wissen, daß sie uns keine Zuflucht geben, aber die können wir uns auch nicht geben.
Raben sind wir in fremden Nestern.
Nie zu Haus.
Zünd paar Sonnen an. Meine Schulter wird immer härter. Sie weist soviel ab.
Wir wohnen in Worten nicht, aber manchmal durchwandern die uns, wenn wir fliegen.
Wir fliegen durch sie ja.
Wir bleiben nicht stecken. Setzen ihren Bedeutungen nicht auf.
Wir nehmen sie ernst. Tasten ihre Flügel.
Wohin werden sie uns bringen im fluglosen Flug der Stille ?
Wir sind alleine. Und können uns nicht mitteilen. Deine Welt ist eine andere Welt als meine. Aber lach. Es ist weder deine noch meine Welt.
Da sind wir zu Haus, daß wir wissen, daß keiner eine Welt je hat.
Wir tanzen zwischen den Wänden messerscharf.
Unser Halt ist die Brüchigkeit, die wir teilen.
Die Asche in unseren Augen, die Asche der Vergessenen, läßt uns finden.
Ich zieh dich heraus und du ziehst mich heraus. Ja ?
Wenn die Abhänge zu groß werden, du weißt, Steilflug gelingt nie.
Manchmal spürst du meine Leere und ich deine.
Dann sind wir uns nah.
Bedrohlich nah.
Ich kann sie nicht mehr wispern hören, verstehst du das ? Ich hau hin. Ich schlag zu nicht. Du liest zuviel. Warum packst du aus all das Zellophan ?
Laß es doch eingeschweißt. Staubfrei. Komm lies mich. Lies mich auf, der ich verloren gegangen bin, aus den Dornen, aus den Blütenstaubwolken der Disteln lies mich auf. Grasfrei. Nur …
Die Wahrheiten werden flüssig. Gott taucht unter. Nicht einmal klammheimlich.. Die Metaphysik übt Seiltanz, aber das Seil ist gerissen schon längst. Die Fallnetze sind alle verloren. DerAkrobat verrenkt sich vor blindem Publikum.. Fitness ist angesagt. Der eigene Körper. Was bleibt sonst übrig ? Aber Sex ist auch längst schon vorprogrammiert. Gespräche filtriert nach Zweck . In luftleeren Räumen sind wir angekommen. Komm spring auf mich zu. Alles ist Zellophan. Vakuum
Nicht jeder bekommt Zellophan. Nicht jeder wird verschweißt. Staubfrei. Cover ist alles. Warum aufreißen ? Warum noch lesen ? Titel nur zählen, Namen zählen.
Gestern erzählte mir eine noch ganz junge Frau, daß ihre Texte veröffentlicht werden bei 10000 Euro Eigenbeteiligung. Nicht glauben konnte ich fast, daß ein angesehener renomierter Verlag 19 000 Euro dafür verlangte, da sie ja noch gänzlich unbekannt.
Ein Wort tanzt auf dem Zellophan.
Unter dem Zellophan
ist der Name des Autors.
Der Apparat, der bestimmt, was Literatur ist, wird immer größer und die verflüchtigt sich.
Irgendwann mußte ich lachen, als ich las, daß einer eine Universalliteraturgeschiche schreiben will. Ich stellte mir vor, wie er mit gläsernen Käseglocken Fliegen einfangen ging.
Ich habe das Sterben
vieler Blüten gesehen
tanzend im Wind
ich aber bin reif geworden
sagt die Herzkirsche
nun werd ich gegessen
oder falle nutzlos hin
was in mir Kern war
überdauert ausgespuckt
Ein Philosoph, der richtig liegt, den muß man nicht lesen, in der Art wie Wirklichkeit sich entfaltet, ist er zugegen.
Der Wind
weht drüber weg
es ist so glatt
was oben schwimmt
hat nie gelernt
in die Tiefe zu fallen
Das Unzersplitterte
wo
wenn nicht im Splitter
ist es zu denken
Töpfer, Keramiker
Spieleerfinder du
noch immer wartet
ein Spiel
ein Projekt
ungefertigt
über und durch
enge Gassen
die sich zuziehen
in dieser kleinen Stadt
dort am Rhein
schattenüberhangen
ich zeichne es in der Luft
du setzt Steine darauf
ich flüstre durchs Gras
dir ins Grab
nimm Glasur mit
von unten
brennst du den Ton
Der Krug ist zerbrochen
die Töpferin Zeit
hält die Scherben
in der Hand
nichts fügt sich mehr
zusammen
vorbei und dahin
ausgetrunken zu schnell
das Wasser des Lebens