Auch ich kaufe mir eine Elisabethstatue nun, bei Elwert der alten Buchhandlung, gibt es sie, handgeschnitzt aus Südtirol nach einem alten Abguß der noch älteren Figur von Juppe, die damals auch schon geschnitzt. Aber wo soll ich sie hinstellen die Elisabeth ? Nachher fällt sie mir noch um. In meiner Unordnung. Der Hund spielt dann mit ihr. Oder der Kater kratzt an ihr. Sie ist ja so hübsch ! Mit einer Krone auf ihrem Haupt. Mit hochkarätigem Blattgold gefasst. Und sie hält das Modell der Kirche in ihrer Hand. Was hält sie in der anderen Hand ? Ich weiß es gar nicht mehr. Vielleicht die Tageszeitung von hier ? Oder ein Portrait des Ministerpräsidenten ? Vielleicht sogar den Dalai Lama, wie er lächelt ? Das Kulturprofil eines Jahres, das schon längst vergangen ist ? Sie ist bestimmt kulturell sehr gebildet. Vielleicht hält sie in der Hand sogar einen Roman über sich selber, voller Liebe und Adjektive. Ihre CD ? Ihre Torte ? Ihre Pralinen ? Verdammt, jetzt muß ich doch noch mal den Steinweg hinaufschwitzen zu dem Gang am Aufzug, um zu sehen, was sie denn nun in der anderen Hand hält, ehe ich mir die Figur kaufe. Es gibt sie doppelt. Nein vierfach. Groß und klein wie man sie eben haben will. Buntig farbenfroh und roh einfach nur Holz hell. Ich erinnere mich nur, die Krone haben sie hochkarätig vergoldet und den Bettler zu ihren Füßen einfach entfernt. Wer kauft schon einen Bettler ?
E 1
Oktober 1st, 2007Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 150
September 29th, 2007Vom Rathaus weht die Fahne Demut !Tatsächlich und niemand empfindet das als Blasphemie oder zumindest als Kontrast zur Wirklichkeit unserer Gesellschaft, die im Elisabethjahr scheinbar keine andere Meinungen mehr zuläßt vor lauter Euphorie.Ich hatte der OP einen Leserbrief handgeschrieben, mein Drucker kaputt, eine Sekretärin fragte telefonisch nach, die Authenzität zu überprüfen, so dachte ich, er erscheint zu der Rede „Politik aus christlicher Sicht “ unseres Ministerpräsidenten , aber heute vom Chefredakteur das Bedauern, ihn nicht abdrucken zu können, dabei ist er doch so kurz :
“ Würdiger kann man Elisabeth nicht ehren als durch eine geschlossene Festveranstaltung von Macht , Politik und Kirche. Die schwarzen Limousinen auf dem neuen Pflaster glänzen die exclusive Heiligkeit. Eine Kirche, die zum Tourismus konvertiert, ist das eine offene Gemeindekirche noch ?
Geheimnis des Dialogs….. ( der Anfang nur )
September 28th, 2007Geheimnis des Dialogs
geschrieben im Elisabethjahr 2007 am 11. September
in der Kälte nachts bei Verspätung eines Zugs
In der Leere nächtlichen Bahnsteigs
frag ich mich plötzlich
wann sind Gespräche geglückt
damals und heute
dort und hier
immer und jetzt
Andreas, Johannes
Mehmet, Jesus
Sarah, Siddharta
Yukel, Fatma
du und ich
die Taufe in den Dialog
das Hinabtauchen in den
Strom der Kommunikation
das sich Abwaschen
von allen Etiketten
die nur kleben ohne
was zu bedeuten
…
…
…
…
Tagungsprotokoll
September 28th, 2007
Lauter Einzelheiten
man sagt das eine
tut das andere
Sprache Werkzeug
der Spiegelung
Zerlaberung
wandelnd
Realtät entdecken
ist Jesus ein Bettler ?
innere Dialoge träumen
polyphon
was berührt mich
daß ich nichts weiß
innere Stimmen, Maschinen
luizides Träumen
Poeitologie pirscht
Bedeutungen nisten in Beziehungen
Landkarten verschmelzen
inspirativ
sich fragen ein Schritt schon
in eine andere Realität
durch die Spiegeltür
tritt ein roter Punkt
Reflexion ist Tanz
der Weg entsteht
beim Gehen
Leonardo da Vinci
erreichst du nie
entschleunigt
hörst du
die Rythmen des Dialogs
welches Hörgerät brauche ich
welchen Therapeuten
um mich zu verstehen
professionelle Hilfsbedürftigkeit
Funktionsdefizite
Lebensausbrüche
was im Leiden
unverständlich bleibt
verkantet, verkannt
dialogisches Unterfangen
fängt es auf ?
durch Demut gehen
in Starre
Vollkommenheit vorgreifen
different heißt das anders
oder verschieden ?
er ist verschieden
im Deutschen heißt das
er ist tot
wir alle sind
nicht berücksichtigt
ein einzelner Mensch
in Heines Rabbi schon
immer vorbeigelebt
kurze Sequenzen
existentielle Langeweile
angemessen ungewöhnlich
Stimme des Windes hören
Zischen der Schlange im Sand
begrüßen sich
unter papiernen Regenschirmen
postmodern
nicht naß werden
eingeübtes knowledge
local respond
Hand – Werk
how you doing ?
so zu sprechen
das was anders ist
ohne das es zu anders ist
Eidechsenhaut der Poet
zerreißt er Diskurse
häutet sich
unbehütete Kreativität
not being public
wondering transforming
Agenten des Wandels
ohne sich zu verändern
moments of change
subtil
being modest
how you live
every day life ?
it make sense
catch my intension
ich denke
in den Koordinaten
des andern
no need of devils
konspirative Stille
monologisch narrativ
rückzeitbegleitend
Exhibionisten
im systemischen Feld
trivialkonstruktiv
radikale Subjektivität
exkommuniziert
wird hinweg ge-
und fegt hinweg
beides zugleich
Flucht aus dem
Weltgeheimnis
verloren
archimedische Punkte
fahrlässig indifferent
solisitisch
Annäherungen
du kriechst und kriechst
und doch
die Welt ist draußen
vereinbaren das Frühstück
im Nebel intellektueller
Selbstbezogenheiten
lade ein
zur Differenz
koche die Butterbrote
verstecke hundert Leerformeln
das Gedicht ist eine Kiefernadel
stechende Kommunikationswagnisse
Gifte, Worte, Messer
systemische Facetten
cross-over
der Tod ist vorläufig
aktiviere Erlebnisinhalte
virenfrei
buchstabiere den andern
mit seinem Alphabet
auch wo Schmerz
ohne Ambivalenz
lege die Moral
auf deinen Mund
wie eine fremde Münze
Würde was ist das ?
manchmal bleibt nur
die häßliche Geschichte
als einziger Besitz
im Qualitätszirkel
tanzt die Sozialtechnik
intervenire
alle miteinander
gegen einander
sprechen übereinander
oder untereinander
letzteres wäre Dialog
Untergebensberatung
grenzenlos unerschöpflich
kommunikativ fischköpfig
oberflächlich tiefschürfend
kubanische Fächer
an Möglichkeiten
den Wind fächern
statt die Schulen
differente in Parallelität
evaluieren für unbekannt
Diagnosen ziehen
den Bademantel aus
an den Reihenhäusern
funktionaler Familien
grasen die Dysfunktionen
entweder oder
sowohl als auch
im wissenschaftlichen Laboratorium
bohnert die Nachhaltigkeit
und rutscht aus
in den ökologischen Nischen
hängt still die Spinne
chronologisch interaktiv
knüpft sie ihr Netz
Zukunft zuzuwenden
wann kippt die Wirklichkeit
fliegt die Fliege ins Maul
zieht sich zu das Netz, der Biß
hyperaktive Momente
Fallen sind
pädagogische Leerräume
Wissenschaften
konstruierte Angelhaken
Körpermetaphern
to fix some ones pain
the client lie down
touching the body
touching the soul
talking to the body
with the hand
all clothes on
Therapeuten sehen sich an
what we think
we reflexe
nur Nähe im Mund
sehr sensitiv slowly
Worte sind besondere Nadeln
small lighty
Zunge entspannt
zwanzig Minuten allein
body memory
aus der Wand
schlägt Schmerz
no kind of evaluation
Narr und narrativ sich selbst
was nagelt uns
it’s different
nur Einzelheiten
Hierarchie ist ein
griechisches Wort
das Blut des Poeten
ist Schmerz
störe das Schweigen nicht
es ist ein Moment des Träumens
Reispapierblätter gedreht und geflochten
ein Auge passiv und aktiv
alle Anfragen landen
im indifferenten Container
rosa Unterwäsche trägt er
das Madonnengesicht ist doppeldeutig
Türkisch als zweite Fremdsprache
Instrumente zur Intervention
Rosen fliegen durch den Raum
im Mülleimer das dominante Expertentum
strukturierte Reflexionsarbeit
wenn es keine Fragen gibt
ist die Welt in Ordnung
arktische Landschaften verstreut
Diagnosen blenden
Psychiatrie lebt davon
ordinary conservation
knöchrig gespannt
smaller paths from main path
Funken in der Asche
das Nebenbei lodert
das Abseits, die Peripherie
im Banalen steht er
der Topf voll Gold
atmosphärisch dicht im Raum
umsichtig stark zugehend
deep integrity aufmerksam
be carefull respective
spürst du die Kreuzungen
Wendepunkte, Scheitelpunkte ?
your mother say
think before you talk
your mother think
you talk
wenn ich wissen will
was ich sprach
muß ich reden können
ohne zu reden
listen to your inner Dialog
er räuspert sich
er, warum nicht sie ?
auszuhalten das Schweigen
ich habe die eigene Frage
zurückgenommen
aus der Schlinge
solange der Dialog
fließt im andern
warte
unaufdringlich
verlinke die Wunschzettel
warte auf den Moment
wo das Gedicht
im Wind sich dreht
unzerfetzt
voll Anmut
ein leeres Blatt
Die Anwesenheit der Abwesenheit
September 7th, 2007Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 149
August 31st, 2007Plötzlich hörst du
daß du niemals
sein Lachen mehr hörst
direkt sprach er alle an
winkte herbei
Witze zerschmolzen
auf seiner Zunge
golden funkelte der Ring
hell die Knöpfe seiner Weste
in ihm wurde der Wein
Freude sofort
die er verschenkte
offen der Blick
alles war drin
Höhe und Tiefe
Strom und Tal
der Rhein er tanzte in seinen Augen
er kannte das Leben die Menschen
zog abends die Höhe hinauf
ärmer das Tal
nun ohne sein Lachen
Einladung
August 25th, 2007
…dialoge wandeln anders…30 Jahre Marburger Institut
Vortrag Lesung Tagung Marburg, Mittwoch 5.9. 2007 Alte Aula
http://www.diskursys.de/pdf/dwaXII.pdf
Die Anwesenheit der Abwesenheit – Randschärfe sozialer und poetischer Wahrnehmungen
Dialoge bestimmen uns, durchziehen unser Denken. Geführte und Nicht-geführte Gespräche. Gelungenes und Nicht-Gelungenes. Das Nicht-Gesagte oder Noch-Nicht-Gesagte ist anwesend auch, visiert sich an oder entschwindet. Wenn es nicht aufgegriffen wird. Splitter. Fragmente. Bruchstücke. Reste. Wortlose Pausen. Leerzeichen im Gedicht. Aus Scherben setzt sich Neues zusammen. Offen zu sein. Zuzulassen, das heißt gerade nicht zu, sondern auf-merksam auf noch Abwesendes. Zwischen den Gefügen der Worte schwingt untergründig -Abwesendes antastend – im Ungeordneten schon neue Sicht.
Cartosio 2007 – Notizen
August 17th, 2007link in eigener Sache
August 2nd, 2007Laden zu vermieten im Zentrum von Bacharach