Internet

Mai 2nd, 2007

Das Netz

zieht sich nicht zu

es spannt sich nur

immer weiter

unzählige Fische

verangelt verankert verlinkt

das große Schweigen

netzüberströmt

das Meer nicht mehr spiegelt

nur bloggt

sanftes Erzittern

Flächen virtuell glatt

Netze sie fallen

nicht mehr zur Tiefe hinab

 

Netzlos – nestlos nistet die Nacht

Mai 2nd, 2007

Suche Zuspruch

im Ungebetteten

ein Vogel noch

schwarz

der den Himmel nie  gesehen

die  Sonne

trägt er unterm Flügel

eine brennende Scheibe

die spiegelt nur Dunkelheit

hell aber erwacht der Traum

und pickt aus dem Morgen

salzige Körner

Art-hritis

Mai 2nd, 2007

bewimpeln, beflaggen

artistisch, artistisch

Arthritis ungelenk

versteift und verspannt

wer’s mag ohne Versmaß

postmodern oder gerappt

geslamt ungesalzen

fast food der Poesie

Krückengeklapper

Hölderlin umgebastelt

Pinocciolack

gestelzt nur gestelzt

das Leben gewälzt

und war doch

der Riß

ungekittet

das zerbrochene Wort

Erfolg

Mai 2nd, 2007

Im Traum tat ich heute

was ich im Leben nie gemacht

 

so erlebte ich es einmal

bessser als keinmal

 

Schule

Mai 2nd, 2007

Was sie sich in tausend Konferenzen

nicht mitteilen können

 

das was zerstört

 

 

Sei niemals taub mein Veteran

Mai 2nd, 2007

Du warst ein Kämpfer

wir hoben die Erde

nachts in fernen Städten

nun blüht der Raps

im flachen Land

sticht dir ins Auge

noch bist du nicht blind

ja sag ich ja

und nirgends die Wut

kann sie nicht nennen

du sitzt da ich weiß

die Sonne ist heiß

die Therapeuten gut beraten

dein Leben in Raten

schneidest das Brot nun in Scheiben

und zerbrichst es nicht mehr

Gänseblümchen tun wachen

Feinde sie lachen

komm alter Kumpel, Kumpan

hör nicht hin

es ist Krieg flüstere ich leis

von dem keiner was weiß

Vulkanisches

Mai 2nd, 2007

Wie lebt man

wenn man

nicht mehr

leben kann

burn out

ist nur

wo Feuer war

Worte fallen

aus dem Aschenregen

wähle

Bims zerstörbar

oder ganz Basalt

Die Kraft des Gesangs

Mai 1st, 2007

Ich darf an dieses Land gar nicht denken, wo ich lange nicht mehr war und wo immer Mai nur für mich ist,  der Duft frischer Maiglöckchen, in Sträußchen gebunden,von alten Frauen  am Straßenrand zum Verkauf angeboten, solch paradiesischer Reichtum in den knöchrigen Händen armer Bettlerinnen. Der Staub auf ungeteerten Wegen, Pferdegespanne, kleine hölzerne Häuser, ebene Wiesen, Seen , die Luft voller Flieder und die Störche fliegen über all das  hinweg. Gräber voller Kreuze und Blumen. In der Frische der Luft spürst du das Atmen der Wälder. Das Boot eines Fischers schaukelt am Ufer. Netze trocknen im Wind. In diesem Land, wo so oft Regen die Erde näßt. Und die Sprache wohltuende Klänge, Vibrationen alter  Baumgesänge noch ist. Schwirren der Vögel in der Luft. Tief atmest du ein den Geruch dumpf feuchten Gebälks, in der alten Holzkirche stehst du völlig allein. Draußen prasselt der Regen schwertönende Psalme dir auf das Dach, die du riechst wie nasser Lorbeer, Efeu, Torf.

Regen, nur Regen. Der Himmel weint, sagt Jurgis.  Du konterst frech, und die Engel, sie pissen und du fährst mit Jurgis zu diesen alten Hügeln grasbewachsen, die diesem Land die alte stolze Herkunft sind. Wo ist dieses Land, das verschwand, als es dem Kontinent sich anschloß ?

Das so stolz auf seine Bücher war, kostbar und sorgfältig das Papier. Das seine Dichter so liebte. Das von seinen Dichtern so geliebt wurde. Auch im Exil. Dessen Sprache nie unterging, auch wo sie bedroht, die verbotenen Bücher auf Rücksäcken über Grenzen geschmuggelt. Dies Land, das soviel Zensur erlitten und Leid noch mehr und das fröhlich seine Revolution singend gewann. Dessen Lieder seine Seele sind, Gebete, die die Nacht durchdringen und unbekümmert froh den Tag. Dies Volk der Bauern, Handwerker und Fischer. Voll Gastfreundschaft. Geschenke. Anerkennung. Flieder. Wo die Dichter ihre Blumen nach der Lesung an Gräbern legen, die man nie vergißt. Wo abends Brücken bauen sich über Welten hin und gelesen wird die ganze Nacht hindurch Poesie aus Versen, Wodka, Flieder, Teer. Wohin ist dieses Land in welchen Tag geschritten ?

Aber noch immer zucken die Fische in den Manuskripten, brennt diese Kerze, die die alte Frau mir schenkte, leuchten die Farben, die jene Waise dort am Waldrand mir gemalt, füllt sich der Brunnen mit frischem Wasser, knirscht das Holz, bin ich im Bann der schlanken Finger jener Madonna im Turmtor. Reit ich noch immer auf dem Gespann mit jenem unbekannten Dichter, der auch Bauer ist und das Wohnzimmer abends ausräumt zum Schlaf, reit ich mit ihm nachts in die Wälder, während die Frauen am Feuer singen, wehen die Haare im Wind, wiehert das Pferd, ungezügelter wird diese einsame nächtliche Jagd und er schreit in die Nacht, der er Matrose mal war, schreit in die Nacht Verse einer mir fremden Sprache und ich verstehe nichts und ich weiß, nie werd ich verstehen mehr als je in dieser Nacht ich gehört. So verpflanzt sich Poesie in die Haut.

2 Zitate der Liebe

Mai 1st, 2007

Heinrich Heine 19. Jahrhundert 

Im wunderschönen Monat Mai
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.

zitiert aus dem Netz heute 21. Jahrhundert :

Gratis Liebe am ersten Mai

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Hessischer link

Mai 1st, 2007

 

http://www.fuer-solidaritaet-und-freie-bildung.de/wohin-mit-dem-formular/aemter/