Mond über Gi

Mai 3rd, 2007

Der Mond taucht mich

in tiefe Lahn

die Brücken führen all

ins Niemandsland

die Ufer schrecken

das Auge des Raben ist weiß

die Weiden peitschen in den Wind

Avantgarde

Mai 3rd, 2007

Irgendwann übersetzten sie Baudelaire

saßen am Schwanenteich

und warteten

auf den Albatross

o.T.

Mai 3rd, 2007

Die Kelle

die die Leere geschöpft

darreichen

mit unverkrampfter Hand

o.T.

Mai 3rd, 2007

Schwarze Flügel der Raben

zerteilen den Himmel

Trauer namenlos

Krallenschärfe des Schweigens

in starren Augen

blinkt Sonne gnadenlos

aus dem Gleichschritt heraus

Mai 3rd, 2007

Totengräber

sie heften das Etikett

den Namenlosen hinterher

sie schöpfen aus der Sprache der Mörder

den Befehl der Erinnerung

 

was aber ändert Sprache, Seele, Herz

 

 

 

Gi 5

Mai 3rd, 2007

Sprache sagst du

Sprache

ja sag es nur

sag Sprache

sag Name sag  Ich

kommt dann das wir

kommt schon das man

bist du schon …

Sprache sag  Sprache

sag Rache sag Aber

sag Rabe sag  Ich

sag Erde und Gras

flügellos Rauch

Gi 4

Mai 3rd, 2007

Wo sie den Atem genommen

da ist kein Hauch

kein Hauch nimmermehr

aber der Ort

der nie zu benennen

Erinnerung

ortlos geworden

schreitet durchs Schweigen

namenlos

Rabenflügel verwaist

 

Gi 3

Mai 3rd, 2007

Im Gewitter über Worte und Chiffren

das Feuerzeichen

Brandmal Wundmal Menetekel

entziffern die Flammen und Aschenzeichen

die Schreie Tode Untergänge

grellen die Blitze

tief in die Vokale

häuten sich ein

zucken kurz auf

zerreißen den Himmel

ehe sie tauchen

klanglos in Stille

zeitfern hinab

seelenlos

in die geerdete Finsternis

Gi 2

Mai 3rd, 2007

Hölderlin plötzlich erwacht

aus den toten Buchstaben heraus

schreitet ein Rabe

mit der Sonne auf dem Flügel

Gi

Mai 3rd, 2007

Ich sitz im Seminar

Adorno liegt auf Bloch

da kommt der Totengräber

mit dem Spaten in der Hand

und gräbt

die Utopien um