Treibgut

Mai 13th, 2007

Papierschiffchen oben auf

so gleiten sie durch die Kultur

sie sind immer oben auf

so wie der Strom nun mal schwimmt

leicht sind sie wie Kork

auch wenn sie reden wie Blei

sie sind da wo das Geld fließt

die Institue die Orden

sie spielen den Glitzer

für Managment und Partei

Segel aus Publicrelation Promotion

Papierschiffchen sie sind immer dabei

sie hören die Presse schon knistern

ehe die Schwärze der Lettern erwacht

Papierschiffchen gleiten dahin

sonnig leicht wie der Wind

sie duften nach Blüte, Erfolg

sie tänzeln und drehen sich

rechts wie auch links

doch gehen nie unter im Sog

sie strudeln nur leicht

kokett berechnet den Kreis

sie waren gestern oben

sie sind es heute auch

in allen Farben stets zu Haus

so trommeln sie zum Schein

und ziehen tief den Hut

erzählen dann vom Mut

sie sind das Wagnis nur Papier zu sein

und tät sie treffen

nur ein Körnchen Salz

sie gingen tief zu Grund

Und Blumen doch

Mai 13th, 2007

Sie brauchen dies Konfetti nicht

ein Tag für all die Nächte

sie gaben Leben

und das Leben schenkt sich ihnen

tief  im Geben

und führen doch ihr eignes Leben

schwarzes Rheingold

Mai 13th, 2007

Tauch in die Tiefe nur des Stroms

im Rhein da liegt ein goldner Becher

der nicht verrostet ist

aus ihm da quillen neue Sagen

die nicht zerschellen nur

an Fels und Wand

sie sind die Raben in dem Wind

Echo nur aus tiefer Stille

sie fliegen durch die Nacht

auf ihren Federn all die Türme

die zerbrochen sind

Gesänge die verhallt

in einem Krächzen nur

die Leben all

die abgerissnen Häuser

tragen sie auf ihren Flügeln mit

und Worte seltsam

Ba CHava ch

wie schön gesagt Achim von Arnim

Mai 12th, 2007
 Auf einem Felsensteine 

Steht, wie ein Körnlein Salz, 

So eckig weiß im Rheine, 

Ein Schloß, das heißt die Pfalz,

Im Ungeschiedenen

Mai 12th, 2007

Scheidungen. Unterscheidungen. Am Horizont ferne Schiffe. Du siehst die Schatten nur. Am Strand ein Schädel gespalten.  Welchen Traum fing er auf ? Was verfing sich in ihm ? Sickerten die Worte nur durch ihn durch oder blieb was hängen ? Knistern die Zeitungen noch ? Aus dem Nebel des Aktuellen hinaus wächst ein Finger in die Leere der Zeit. Du bist wieder im Süden und tanzt.   

Über Kafka hinaus

Mai 11th, 2007

Im schriftlichen Abitur galt es

Kafkas Text

weiter zu schreiben

wann eine Parabel zu Ende ist

bestimmt doch der Dichter nicht   

 

Grund zum Feiern

Mai 11th, 2007

Ihre Schulzeit 

haben heute 

die Kinder versenkt 

 

ein Papierschiffchen 

schwimmt auf der Lahn 

 

Fotos geschossen 

gekruschelt 

 

im Fluß spiegeln sich Wolken 

grundlos 

 

abends ein Regenbogen über dem See 

 

Verirrt in den Höhlen der Worte

Mai 10th, 2007

Die Schlangen kriechen durch die Körper. Zucken hervor in Flammen und Worten. Ästhetiken wuchern wie Brennesseln.
 

Bleib nicht an den Häuten kleben, bitt ich dich, aber du bleibst.
 

Wir wisssen nichts, das ist das Schöne.
 

Ich höre dein Lachen.
 

Dein Hören selbst höre ich.
 

Wie wir uns nah sind und doch so getrennt.
 

Die Welt ist ein kleiner Fußball, die Bundesliga kickt ihn hoch. Aber kein Tor mehr zu treffen, Tore gibt es genug. Schimpf nicht, wenn ich törricht bin.
 

Du weißt, ich kann nie so sein wie ich bin.
 

Wenn ich liebe, bin ich bitter wie Galle.
 

Ich möchte so gerne sanft sein, aber das Gras schneidet mir die Zunge.
 

Aber sei beruhigt, ich beiß mich nicht mehr fest, käme eh nie an gegen all die künstlichen Gebisse, die rappen, slamen, dozieren, lispeln geisterfahren selbstbeweihräuchernd die Worte.
 

Worte, das weißt du, ich weiß nicht, was sie für mich sind.
 

Orte. Einfach nur Orte.
 

In ihnen wohnen wir du und ich, hausen, unsere Höhlen sind sie.
 

Wir wissen, daß sie uns  keine Zuflucht geben, aber die können wir uns auch nicht geben.
 

Raben sind wir in fremden Nestern.
 

Nie zu Haus.
 

Zünd paar Sonnen an. Meine Schulter wird immer härter. Sie weist soviel ab.
 

Wir wohnen in Worten nicht, aber manchmal durchwandern die uns, wenn wir fliegen.
 

Wir fliegen durch sie ja.
 

Wir bleiben nicht stecken. Setzen ihren Bedeutungen nicht auf.
 

Wir nehmen sie ernst. Tasten ihre Flügel.
 

Wohin werden sie uns bringen im fluglosen Flug der Stille ?
 

Wir sind alleine. Und können uns nicht mitteilen. Deine Welt ist eine andere Welt als meine. Aber lach. Es ist weder deine noch meine Welt.
 

Da sind wir zu Haus, daß wir wissen, daß keiner eine Welt je hat.
 

Wir tanzen zwischen den Wänden messerscharf.
 

Unser Halt ist die Brüchigkeit, die wir teilen.
 

Die Asche in unseren Augen, die Asche der Vergessenen, läßt uns finden.
 

Ich zieh dich heraus und du ziehst mich heraus. Ja ?
Wenn die Abhänge zu groß werden, du weißt, Steilflug gelingt nie.
 

Manchmal spürst du meine Leere und ich deine.
 

Dann sind wir uns nah.
 

Bedrohlich nah.
 

Ich kann sie nicht mehr wispern hören, verstehst du das ?  Ich hau hin. Ich schlag zu nicht. Du liest zuviel. Warum packst du aus all das Zellophan ?
 

Laß es doch eingeschweißt. Staubfrei. Komm lies mich. Lies mich auf, der ich verloren gegangen bin,  aus den Dornen, aus den Blütenstaubwolken der Disteln lies mich auf. Grasfrei. Nur …

Gelöst …für G.

Mai 10th, 2007

Die Wahrheiten werden flüssig. Gott taucht unter. Nicht einmal klammheimlich.. Die Metaphysik übt Seiltanz, aber das Seil ist gerissen schon längst. Die Fallnetze sind alle verloren. DerAkrobat verrenkt sich vor blindem Publikum.. Fitness ist angesagt. Der eigene Körper. Was bleibt sonst übrig ? Aber Sex ist auch längst schon vorprogrammiert. Gespräche filtriert nach Zweck . In luftleeren Räumen sind wir angekommen. Komm spring auf mich zu. Alles ist Zellophan. Vakuum

Eingeschweißt

Mai 10th, 2007

Nicht jeder bekommt Zellophan. Nicht jeder wird verschweißt. Staubfrei. Cover ist alles. Warum aufreißen ? Warum noch lesen ?  Titel nur zählen, Namen zählen.

Gestern erzählte mir eine noch ganz junge Frau, daß ihre Texte veröffentlicht werden bei 10000 Euro Eigenbeteiligung. Nicht glauben konnte ich fast, daß ein angesehener renomierter Verlag 19 000 Euro dafür verlangte, da sie ja noch gänzlich unbekannt.

Ein Wort tanzt auf dem Zellophan.

Unter dem Zellophan

ist der Name des Autors.

Der Apparat, der bestimmt, was Literatur ist, wird immer größer und die verflüchtigt sich.