o.T.

Mai 22nd, 2007

Heute vermag ich nicht zu schreiben. Ein Kompliment an die, die es doch immer wieder schaffen, einen mundtot zu machen. Und doch, ich schreibe dies hier. Und das ist viel. Ich habe viel gelernt. Ich gebe ihnen nicht die Ehre, sie zu benennen hier. 

Karfreitag Bacharach 2007

Mai 21st, 2007

Und plötzlich

färbt die Kirche

schwarz sich

Ruß fällt

von den Wänden

und aus der Orgel

schwarzer Staub

aus allen Pfeifen

Pedalen und Register

tönt die Finsternis

 

o.T.

Mai 21st, 2007

Das aus der Nacht
gefallen Nachttier
tiefer noch als
schwarzer Pfeile Gift

im Bogen
der den Körper
ganz zerspannt
zerreißt zur
willenlosen  Hülle

in den Sekunden
wo kein Atem ist
ein schwarzer Schatten
nähert sich
und bleibt doch fern

du gehst hinweg
und weißt nicht
wen du fragen sollst

was übrig ist
wenn durch die Schatten
geht der Tod

ein schwarzer Rabe
tanzt auf rotem Mohn
 
 

 

Himmelfahrt nachträglich

Mai 21st, 2007

Nichts blieb zurück

zwei Mann weiß

und eine weiße Wolke

und niemand weiß

woher wohin

und alles wartet

daß aus einer Wolke

hagelt Feuerregen

 

American way

Mai 21st, 2007

Der Feuervogel

tanzte Pirouette

er fühlte

wie ein Adler sich

das Sternenbanner

schwang sich

ganz um ihn

 

und seine Füße

wunderbar und nackt

sie tanzten

auf dem toten Raben

Das Glück

Mai 19th, 2007

Es ist ein Feuer

das da zückt

und ganz verbrennt

daß Flammen hochschlägt

tief in Haut, in Nacht

es ist ein Feuer

das da zückt

aus Hölle Paradies zugleich

fegt es hinweg

die Sinne all

betäubt, betört

zerbrennt im Nu

doch in den Flammen stehen

und leuchten hell

den Pfeil des Todes

zu entgiften

zu springen über Welten

in den Anfang ganz hinab

daß Feuer Atem wird

und nicht Erstickung

die nur qualmt und schwält

daß da ein du

und nicht ein es

gezinkt gezoomt

 

 

ein Schritt

in einen neuen Tag hinein

die Sonne plötzlich

strahlt wie nie

und es umarmt sich

und entflieht sich nicht

was auf der Spitze

einer Flamme

sich gefunden

 

und kostet dann

den Regen

der durchnäßt

den ganzen grauen Staub

und auf der Haut

da trocknen helle Tränen

Glück

schenkt sich

einer Seele

die den Himmel

die Unendlichkeit der Weite

tief in sich geatmet eingebunden

 

o.T.

Mai 18th, 2007

Die Worte

haben keinen Sinn mehr

die Häute keine Seele

dies ist der Anfang

wo die Klage

sich erhebt

auf Rabenflügeln

trägt die Stumme

zur Sonne hin

durch graue Nacht

aus allen Nebeln raus

entlang der Schneide einer Sense

hin in die Klarheit

eines Regentropfens

der perlt von einem grünen Blatt   

 

     

 

 

o.T.

Mai 18th, 2007

Daß man eigentlich

nichts sagen kann

daß Wortre vergeblich

zwecklos völlig

daß es nicht lohnt

etwas dagegen zu sagen

wo Maskerade

sich aufgrellt nur

das Liberale

Verbiegung nur

des Opportunellen

es bleiben keine Worte

mehr übrig

die nicht schon

geschändet, getunkt

in der alleszerfressenden

Säure der Entstellung

nicht einmal mehr

Lüge sagen zu können

davon lebt das System

Vatertag

Mai 17th, 2007

Die Wölfe heulen den Mond an. Vielleicht denken sie, der Mond ist ein Therapeut. Aber sind Wölfe therapierbar ?  Sie existieren in Rudel. Da ist die Ordnung festgelegt. Die Hierarchie steht. Beweist sich täglich auf’s neu. Wer sie verläßt, der weiße Wolf aus dem Märchen mit dem gläsernen Herzen, zieht seine dunkle Bahn einsam in die Nacht. Der Mond ist ihm eine Fackel, die nie verlöscht. In ihr tanzen die Raben.

o.T.

Mai 17th, 2007

Den Tod genippt

oder das Wasser des Lebens

aus einer flachen Schale

mitten im Dschungel

die Buddhastatue

überwuchert

du siehst das Lächeln

nicht mehr auf den Lippen

nur diese Hände

ausgestreckt

dem Himmel offen

und der Erde

doch so nah

Schlangen gleiten durch die Finger

Ameisen kriechen an der Bronze

schwarz hinab

was halten die Hände

die leer sind

den giftigsten von allen Pfeilen

die größte Anspannung des Bogens

Demut