Rabenkopfhöhe
Mitten im Fels
Kratzer aus Helle
Nebel noch unten im Tal
enger wird der Pfad
zwischen Hecken und Dornen
Sonne blendet dir
eine Schrift
die du nie verstehst
die kopflos dich macht
und die doch
Sommer ganz ist
zu riechen Erde und Gras
zu atmen nächtlings noch Schwärze
gewitterdurchzuckt Weite nun Höhe
Unbeschwertheit
Leichtheit der Luft
du hältst den Tropfen nicht auf
der fällt
du bist machtlos
gegenüber der Liebe, dem Blitz
du segelst mit weißem Segel
nicht über die schwarzen Berge
du fängst den Raben nicht
der dein eigenes Herz ist
du zündest das Feuer nicht
daß all deine Fesseln zerbrennt
du gehst daher
in der Enge des Pfads
mit weitem Schritt
doch dein Herz
tanzt in den Hecken
fliegt mit den Raben
lacht über die Dornen
es liest was der Kopf
nicht versteht
die hellen Kratzer im Fels
es ist Sommer
dein Herz
hat sich verabschiedet
von dir
halt es nicht auf
laß es fliegen
du mußt es nicht
suchen
du weißt
wo es zu finden
du hältst den Tropfen
nicht auf
bist machtlos
gegenüber der Liebe, dem Blitz
ohne Herz
mit leerem Kopf
gehst du weiter
die engen Pfade
und doch
es ist Sommer
du bist beglückt
mit einer fremden Weite
die außerhalb dir
und die doch
ganz du bist