Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 147

Rabenkopfhöhe 

 

 

 

Mitten im Fels 

Kratzer aus Helle 

Nebel noch unten im Tal 

enger wird der Pfad 

zwischen Hecken und Dornen 

Sonne blendet dir 

eine Schrift 

die du nie verstehst 

die kopflos dich macht 

und die doch 

Sommer ganz ist 

zu riechen Erde und Gras 

zu atmen nächtlings noch Schwärze 

gewitterdurchzuckt Weite nun Höhe 

Unbeschwertheit 

Leichtheit der Luft 

du hältst den Tropfen nicht auf 

der fällt 

du bist machtlos 

gegenüber der Liebe, dem Blitz 

du segelst mit weißem Segel 

nicht über die schwarzen Berge 

du fängst den Raben nicht 

der dein eigenes Herz ist 

du zündest das Feuer nicht 

daß all deine Fesseln zerbrennt 

du gehst daher 

in der Enge des Pfads 

mit weitem Schritt 

doch dein Herz 

tanzt in den Hecken 

fliegt mit den Raben 

lacht über die Dornen 

es liest was der Kopf 

nicht versteht 

die hellen Kratzer im Fels 

es ist Sommer 

dein Herz 

hat sich verabschiedet 

von dir 

halt es nicht auf 

laß es fliegen 

du mußt es nicht 

suchen 

du weißt 

wo es zu finden 

du hältst den Tropfen 

nicht auf 

bist machtlos 

gegenüber der Liebe, dem Blitz 

ohne Herz 

mit leerem Kopf 

gehst du weiter 

die engen Pfade 

und doch 

es ist Sommer 

du bist beglückt 

mit einer fremden Weite 

die außerhalb dir 

und die doch 

ganz du bist 

 

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.