Räbelein
bist mir durch die Seel geschwommen
flög ich auch zu dir
all mein schwarzes Meer
könnt ich dich nicht finden
käme selbst dann in der Brandung um
schlüg ich auf die Wellen
so muß ich dir nahe sein
ohne dich zu finden
weiß nur daß du ganz in mir
Flügelschlag und Flug schon bist
wo wir uns verirren tun
jeder kann nur fliegen seinen Flug
ach wie gerne streiften
unsre Flügel sich
doch die schwarzen Wolken
trennen uns und die schwarzen Meere auch
pochen fühl ich stets dein Herz
selbst im Steinschlag flatterst du
das was wir uns schenken
sag es nicht denn es ist zart
daß selbst ein Wort es schon zerbricht
Räbelein
unsre Stärke nehmen wir aus dem
großen Topf der Stille, unser Flug
ist jene Spannung zwischen Leere, Nichts und
völlig hier, schattenlos da fliegen wir
manchmal durch die Dornen ohne zu
verbluten nur mit Schwingen federleicht
Räbelein
ach wir wissen wie die Krallen sind
krall mich fest und ich auch dich
doch wir lösen alle Fesseln weil
verwaist wir immer Suche sind
es ist das Schicksal uns der Raben
über fremde Feuer flattern ihre Leiber
ihre schwarzen Schatten huschen
hin über Asche, Nacht und Tag
im Flügelschlag der Stille
zuckt vor dem großen Schrei
wie Glas entzwei
ein Herz so fremd