Alle dachten er sei stumm
alle dachten er sei taub
nur weil er ein Wort nie sprach doch er war nur ganz verstört
frag nicht, was er einst und je gehört
niemand traute er sich an
nur mit Blicken sprach er dann und wann
also hörte er im Kahn
alles was der Rabbi sprach
so auch er vernahm
als die schöne Sarah schlief
und der Rabbi Gott anrief
flehend bat er ihn um Gnade
daß er seine Frau so tief belogen
um zu trösten sie
all die Toten ihr verschwieg
ihn nur wollten seine Häscher
doch er wußte- Gott hab Gnade –
alle morden sie dahin
plündern, schatzen, massakrieren
daß da nur kein Zeuge sei
und am nächsten Morgen
ist die Nacht vorbei
ruhig friedlich alles einerlei
manche nur sind dann verscharrt
andre etwas reicher worden
und vom Haß ist nichts genommen
der bleibt weiter unbenommen
und der Rabbi bat auch Gott
wegzunehmen ihm den Fluch
den da Sarahs Vater einst gesprochen
sieben Jahre nun zu wandern
ganz in Armut betteln gehen
und er wußte, jetzt ist kommen
unabwendbar diese Zeit
und er sehnte sich nach Spanien
wie er immer sehnte sich
und er rang mit Gott
nie zu wissen, ob er Feuer oder Eis
beides pochte ganz in ihm
glühend Liebe Sonne Sand
und die Strenge kalt des Gesetzes Disziplin
seinem Volk zu leben
war sein ganzes Streben
Kinder ist die Antwort auf den Tod
und er bat nun Gott um diesen Segen
wie auch immer ungeschützt die Wege
Gott der Wüste sei zugegen
Wasser spende dem der dürstet
Manna schenke in der Not
nie ermüde unser Ziel
auf Jerusalem zu gehen
statt uns einzunisten in der Enge
wo nur Dunkel herrscht und Tod
daß lebendig uns dein Wort
das wir lieben das wir leben das wir lehren
doch wie es vermehren
in der Enge Dogma ganz getreu
oder pochend weit der Himmel
schafft dein Wort uns neu die Welt
Gnade Gott daß wir so denken
und nicht an die Toten denken
ihnen gib das ew’ge Leben
und von uns nimm unsre Schuld