Um den alten Turm herum
schweigt die Mauer
niemand wacht
Reben sind geschnitten
umgestülpt
am Ufer Nachen
Netze aufgelöst
Ruder hochgezogen
werfen Schatten in den Sand
zwischen all den Scherben
trocknet Treibholz still
rostet Blech und Nagel
Brunnen ohne Wasser
Dächer schiefergrau
Menschen an dem Ufer
sehen die Weiden nicht
sehen nur die Schiffe
wegziehen immerzu
keiner ankert hier
zieht nur alles
schnell vorrüber
fensterlos die Kapelle
rot wacht sie über grauem Stein
über grobgehaunem Fachwerk
nur der stille Wilhelm
Weißdornzweige in der Hand
ankert hier noch immer
unvergeßlich ihm die schöne Sarah
weiß und totenbleich im Kahn
und ihr schwarzes Haar
unvergeßlich jede Nacht
* * *
Sterne blitzen drin
Engel sind sich alle ähnlich
doch wer taubstumm hört das nicht