Wann kommt eine Zeit
wo es wieder Leser gibt
die die Texte nicht erhöhen
oder schmähen
sondern lesen und erkennen
ohne Suppe nur zu löffeln
Eintopf oder fett gebraten
Soße ganz aus Brei didaktisch
die da schmecken
Salz und Wort
Lippe sind noch selber Zunge
in der Taubheit unsrer Zeit
* * * * *
Kein Vorhang mehr wo alle Fragen
sind ersoffen nur
in der Laune eines Medienpopanz
* * * * *
Heine gassenhaft
hast du reingesaut
in die Etüden
hast die Seele
zirpeln lassen
und den Nachttopf
ganz geleert
* * * * *
Selten bläst du die Fanfare
wird der Rhein dir auch Staffage
Burgen, Berge, fahrend Ritter
Mythen, Sagen, Trutzgewitter
der Romantik abgeschaut
kleidest neu du jede Braut
auf den Felsen in die Höh
hüpfen Nixen und die Flöh
untergehen tuen Schiffer
damals gab’s noch keine Kiffer
liebestoll nur arme Fischer
doch durch die Fassaden durch
stichst du dann den Spott der Nadel
die die Finsternis durchstochen
alles ist nur falscher Adel
Fliegen sind nur
auf den Leim gekrochen
glaubten dir den Krautsalat
doch dein Herz auch ganz im Scherz
schweigend ist dir still der Schmerz
aus den Flammen Dritten Reiches
bist du nun zurückgekehrt
aus dem unbekannten Volkslied
bist du wieder Name Titel
und ich möchte mich
auch nähern dir
um mich zu entfernen wieder
Kopist von dem Kopisten
ist unsrer aller kulturellen Spur
wir sind doch Epigonen
uns fehlen nur die Throne