In all den Fesseln
tanzt du leicht
du löst die Knoten
die der Kopf dir strickt
du hältst die Seele
reißen alle Stricke
der Lähmung
setzt du eins
entgegen
du denkst
und du betäubst dich nicht
du sitzt
dem Popanz nicht mehr auf
du weißt
was da verlorengeht
ein einzeln Leben
ist ein ganzes Weltenreich
die Zuckererbsen sind dir nah
doch rutschst du nicht auf ihnen aus
durchstichst Konsum und blaße Glätte
in dir da lebt und pocht
nie Hülle werden, gar Philister sein
die Sprache zuckt in dir
die nicht sich täuschen läßt
durch kein Jargon, Parole oder Etikett
die auf dem Weg ist, sei es Flucht
irrend immer ohne vorgegebne Antwort
durch Fassaden die nur Schein
durch enge Gassen, Boulevards
Städte, Länder, Sprachen
selbst auf der Flucht
du bleibst nicht stecken
der Weg, das Ziel ist
immer schon das Wagnis
der Anfang eines Schritts
die Freiheit unbeirrt von
Medienmeinungsmache
jeglicher Zensur
kein Institut hat Monopol auf dich
die Sprache der du angehörst
bestimmt die Konferenz der Länder nicht
der Flickenteppich deutscher Kleingeistspur
das ist das Schöne was so
tief in dir verankert
an Freiheit, Geist und Sprache
in die du ganz so eingetaucht
in ihre Wurzeln, Bilder und Metaphern
in ihre Lieder, Mären, Widerhaken
und das du offen dann
auch spürtest wofür noch keine Namen
auch wenn sie jetzt zwangsintegrieren
es gibt keine Lizens für Sprache
so wenig wie für Freiheit auch
der Deutsche Blockwart hat stets Konjunktur
er trennt den Müll, sortiert den Nachbarn
die blassen Doktoranden bekommen Job, Karriere, Geld
die Bürokraten wieder nur allein das Sagen
Erinnerungskultur wird überwacht
die gegen uralt Dunkelmänner fluchen
sind Dunkelmänner oft gern selbst
die Wirklichkeiten zerfallen
wo soll da Toleranz sein
wenn man nicht mehr sieht ?
die Meinungshenker haben einen Strick
der dünner ist als alles Seil
er zieht fest zu ganz seidenmatt
wir denken alle gut
sind fein gesinnt
wissenschaftlich ganz neutral
verstehen nicht warum
was schreckt vor uns
und unsre Toleranz
erstickt im Keim
und überzieht das Fremde ganz
Kondom der Glätte
wir umarmen um
den Armen nichts zu geben
das Krankengut, das Menschenmaterial
Humankapital
mischt sich mit schönsten Worten hin
diversity
die Wissenschaft hat ihren Goethe
längst durchschritten
das Auge ist nicht sonnenhaft
nicht einmal tierisch, erdhaft oder blind
es ist ein Flimmernetz kalt zuckend
die Lust wird virtuell videomatt und glatt
was ist der Mensch
als flache Leere nur
die Babys gibt man schnell in Krippen
der Staat er sammelt alles auf
erzogen wird nach einer Schnur
und alles preist und lobt Kultur
die Deutsche Einheit gläsern eine Mauer
besteht auch weiterhin im Jammern
der deutsche Papst hat eine alte Mütze auf
doch wenn die Sonne scheint, nimmt er den roten Hut
wir verstehen alles
um zu fragen nicht
nur ja warum
wir reichen Hände
die ganz ohne Finger sind
wir tragen unsre Burka innen
bist du wie ich
bin ich wie du
Toleranz ist sie Vermummung
oder zeigt sie ein Gesicht ?
ist sie leicht wie Haferflocken
schmelzbar wie der Schnee
überfrierend Nässe glatt
weiß wie Unschuld und Batist
oder fällt sie schwer oft sehr
weil sie nicht nur Liebe stottert
sondern Auseinandersetzung ist
die den Fremden gilt zu sehen
und zu sehen wie man selber ist
die die Augen öffnet für die Welten
wo die Menschen oft zu Grunde gehen
abgestorben in Betäubung, Drogen, Video und Shit
ohne Hoffnung, Gegenüber, Zukunftswille
wo sie zweifeln alles ist nur Lüge
und der Staat nur Einerlei
Mobbing, Kälte, Haß, Intrige
und die Kirche schweigt dabei
wo die Jugend ohne Arbeit
die ein Recht hat auf Ideen
Leben ist die Spannung
nicht die Lähmung
Toleranz ist auch
ein klarer Schnitt
hierhin und
nicht weiter
keiner ist
der Arsch der Welt
es gibt Grenzen
die verletzen
und die
einzuhalten sind
keiner ist Museum nur
zappelnd Erbe und ein toter Fisch
Leute die sich nicht gefunden
finden nicht den Weg zum andern
immer auf dem Weg zum andern
find ich mich und meine Spur
die Metaphysik ging baden Heine
es gibt keinen Kampf der Köpfe mehr
allenfalls parteipolitische Zöpfe nur
public relation ist alles
Babylon hat Hochkonjunktur
am Ende ist auch unerheblich
alle Toleranz
mag der andere doch denken
was immer er will, Idiot, Krüppel,
Spinner, Fanatiker, Idealist, Saupanz er
Ratte, Kröte, schwule Ente und Reptil
looser, looser, faules Schwein
wir lassen einfach links liegen
was uns nicht kriecht voll Schleim
erwähnen nicht, still ziehen
die Rufmorde, Intrigen unaufhaltsam
erfolgreich ihre Spur, es reicht
nicht zu erwähnen, alles
geht unter im Überfluß
wir schweigen aus
nicht willentlich nein
es versteht sich von selbst
irgendwie alles Roulett
pluralistisch ist das
wenn keine einzelne Meinung besteht
vernetzen tut sich
was schon längst miteinander verglont
die schwarzen Listen
sind unsichtbar
Zensur war ein Spiel
nur des Ostens
für alles paar Namen
Medienpäpste der Gesinnung
und der Regen er fließt
von oben nach unten
und von unten nach oben
da kriecht nicht einmal
eine Eidechsenspur
das Geld organisiert es
Großverlage, Namen werden gelotst
investiert in promotion
alles lacht was immer auch droht
was ist da ein Wort noch
eine Papageienfeder in Pinoccios Haar
Sprachautomaten ersetzen, wer
könnte Auskunft auch geben
Fragen und Leben sind vorgezinkt schon
manchmal überfällt uns
ein Bangen
nicht alles könnte am Ende
manipuliert nur sein
nicht alles nur Tanz
um das fett satte goldene Kalb
wir haben jetzt Angst
vor Schläfern
die sind völlig unauffällig
grau und angepaßt
und genauso wie wir
die Paradieshungrigen sind am kommen
oder was sich so nennt
menschenverachtend wer bombt
in die Erde Höllen schon rein
keine Toleanz dem
der Leben zerstört
der die Spur legt
früh schon zu
Vergiftung, Ausgrenzung und Progrom
„unwertem Leben “ Kolleteralschäden
in welch geschönten Worten auch immer
Pseudowissenschaft hält da Schritt
in all den Fesseln tanzt du leicht
läßt dich erschlagen nicht verfinstern
du leugnest nicht die Knoten
die die Welt stets strickt
der Lähmung setztest du entgegen Heine
die Wüstenwanderung durch Wort und Schrift
die Klage Hiobs schwang in all den Psalmen mit
den neuen Liebesliedern
die du schriebst
für diese Erde hier
der Himmel riß dir Wolken auf
du tanztest leicht
doch fest beharrlich war dein Schritt
aus aller Enge stets
die nicht befreit den Geist
aus falscher Konvention
in all den Fesseln
die Leichtigkeit
ist deine Waffe
der Spott nur
Maske, Ironie