Und Heine fährt noch einmal
in einem Kahn vorbei
zu Bacharach am Rheine
zu Weltruhm hin
hab ich verhext
Brentano seine Hexe .
der Schiffer rudert schneller
und Heine schaut in die Höh .
er sieht die Kapelle das Fenster
rot blitzt es über der Stadt .
den Text hab ich geschrieben
mit zittriger Hand
der jetzt gläsern ist Wand .
und sieh und sieh an weißer Wand
da kam’s hervor wie Menschenhand .
und schrieb und schrieb an weißer Wand
Buchstaben von Feuer und schrieb und schwand .
die Magier kamen doch keiner verstand
zu deuten die Flammenschrift an der Wand .
den Text hab ich geschrieben
meine Fragment offen hier flammt .
gläsern noch unzerbrochen
und war doch ein Klirren so groß in der Zeit .
den Text hab ich geschrieben
ein Teil mir verbrannt .
Asche die nie sich beschrieb .
die uralte Stadt
an derselben Stelle noch immer
Türme grauer Dächer Schieferglanz
die Flucht durchs Tor
ich wollte zeigen
das Schicksal der Meinen
durchweht all die Zeiten
ein klagendes flammendes Lied .
ich habe die Klage erhoben
aus der Flucht dieser Stadt
aus dem Fluch der Kapelle
aus der Enge heraus .
doch blieb es Fragment .
ich wollte die Finsternis wenden
aus aller Verfolgung heraus
in helleres Licht
das aus Bedrängung
für immer aufbricht .
Wagnis des Denkens
das Schatten durchsticht .
Befreiung des Worts
Taumel der Sinne .
Lust einer Seele
Leben und Liebe
von spanischer Sonne durchglüht .
Herzen entflammt
aus Stickisch und Dunkel
hier auch am Rhein .
Jitgadal w’jitkada, Sch’meh rabah, b’Alma di hu Atid l’it’chadata
doch das Grauen schlug zu
Blitze, Gewitter grell zuckten
braune Schlamm-massen
lawinenhaft erstickten am Ende
Ruder und Kahn
jetzt sind die Ufer bunt
die Weltkultur zu Gast
und manche Gräber
haben keinen Namen