Dies ist doch das Land
wo viele junge tun verbittern
weil sie ohne Arbeit sind
glauben nicht mehr an die Politik
glauben nicht mehr an nur irgendwas
ganz ergeben dann was nur
süchtig macht, erlahmt, verschlittert
nicht weil taube Ohren sind
weil man satt hat das Gedusel
das den Wein und das lebend’ge Wort
beliebig wässert hin zum Fusel
unter allem Maskenschein
keine Bindung mehr
Wagnis hin zum Leben
offen ganz Gesicht zu sein
doch der Rhein hat eine Stimme
Strom er ganz
wird nie er zum Kanal
findet was er sucht das Meer
auch durch Felsen, Engen ganz hindurch
strömt er frei daher
seine Wellen an dem Ufer
flüstern ungefesselt leis
Ufer bist du selbst, komm an
auch wenn du im Abseits stehst
ohne Arbeit, Sinn ist da
nicht die Zeitung ist das Leben
nicht die Briefmark noch das Formular
nicht der Titel noch der Schulabschluß
keine krummen Türme nur von Pisa
Leben ist was du draus machst
wenn in dir nur Atem pocht
Feuer ist der Strom und zäh Geduld
Felsen so er auch bezwang
auch wenn keine Inseln sind
manchmal ist nur Treibholz, Sand
Strandgut kommt aus einer Ferne
die wir alle kennen nicht
laß dich schwemmen nicht hinweg
schwimm und geh nicht unter
ruder kräftig mit dem Arm
doch wenn zugefroren alles
wie einst hier die Schollen türmten sich
klirrend ganz wie Glas sprengt es hinweg
oder taut ganz auf allmählich
bricht das Eis uns in der Seele
nur von innen kommt was außen wandelt
alles uns dann neue Sicht
spiegelt sich im Aug des andern
Perspektiven brauchen Wechsel
Menschen, Ohren und Gespräche
wo Verstummung, kapselt
isoliert und igelt alles nur sich ein
unsre Zukunft ist
Vermummung nicht
offen schreiten wir zum Strom
sitzt ein alter Mann noch
heißt George
Wächter noch im totgesagten Park
der jetzt Gartenschau nur ist
hält in seiner Hand die Fackel
die noch nicht erloschen ist