Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 39

 

Und wär es nicht verbrannt

du hättest es zerrissen

man spürt sehr wohl

wenn man verloren ist

dann ufert aus

was vorher Strenge war

und das Geschwätz obsiegt

süßlich galant Abarbanel

die Sonne Spaniens

die Loyola schuf

brennt unerbittlich feurig

dem Don Quichote folgt

ein Sancho Panso auf dem Esel

Haarü  Haarü

am Ende waren

in Spanien dann

im Kloster Santiagos

die Gebeine dessen

von Spinoza einst geraubt

dem du hier entflohst

die Söhne des Glücks

sie werfen lange Schatten

und spotten die

die sich verwandeln müssen

dreifach, vielfach

Sprache sie verrät

sidonisch aufgehitzt

in Schmeicheleien

Lust zu suchen

verliert sich

was einst herzlich

und natürlich war

und doch es bleibt

metallisch klirrend

fahl und blaß

hohnzuckend Tod

aus Masken springt

was nie an Schärfe sich verlor

der Schreck

auch wenn er tief

ins Wasser taucht

in fremde Worte, Werte und Gerüche

Kulturen, nackt sogar

er trägt die Farben seines Hauses

die Schleuder Davids

hat ihn aufgespannt

er ist der Stein

der fliegt

geschleudert wird

durchs Auge Goliaths

zum Anfang hin

* * * * *

Doch wo ist Anfang

in dem großen Plan der Schöpfung

am Ende ist der

der da rennt und rennt

am Ziel

das hinter ihm schon liegt

schon vor ihm war

eh er zu laufen noch begann

und die da fluchen

er entfernt sich

sind selber stehengeblieben längst

und haben sich

       entfernt dann doch

von dem

das sie zu hüten suchen

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