Verirrt in den Höhlen der Worte

Die Schlangen kriechen durch die Körper. Zucken hervor in Flammen und Worten. Ästhetiken wuchern wie Brennesseln.
 

Bleib nicht an den Häuten kleben, bitt ich dich, aber du bleibst.
 

Wir wisssen nichts, das ist das Schöne.
 

Ich höre dein Lachen.
 

Dein Hören selbst höre ich.
 

Wie wir uns nah sind und doch so getrennt.
 

Die Welt ist ein kleiner Fußball, die Bundesliga kickt ihn hoch. Aber kein Tor mehr zu treffen, Tore gibt es genug. Schimpf nicht, wenn ich törricht bin.
 

Du weißt, ich kann nie so sein wie ich bin.
 

Wenn ich liebe, bin ich bitter wie Galle.
 

Ich möchte so gerne sanft sein, aber das Gras schneidet mir die Zunge.
 

Aber sei beruhigt, ich beiß mich nicht mehr fest, käme eh nie an gegen all die künstlichen Gebisse, die rappen, slamen, dozieren, lispeln geisterfahren selbstbeweihräuchernd die Worte.
 

Worte, das weißt du, ich weiß nicht, was sie für mich sind.
 

Orte. Einfach nur Orte.
 

In ihnen wohnen wir du und ich, hausen, unsere Höhlen sind sie.
 

Wir wissen, daß sie uns  keine Zuflucht geben, aber die können wir uns auch nicht geben.
 

Raben sind wir in fremden Nestern.
 

Nie zu Haus.
 

Zünd paar Sonnen an. Meine Schulter wird immer härter. Sie weist soviel ab.
 

Wir wohnen in Worten nicht, aber manchmal durchwandern die uns, wenn wir fliegen.
 

Wir fliegen durch sie ja.
 

Wir bleiben nicht stecken. Setzen ihren Bedeutungen nicht auf.
 

Wir nehmen sie ernst. Tasten ihre Flügel.
 

Wohin werden sie uns bringen im fluglosen Flug der Stille ?
 

Wir sind alleine. Und können uns nicht mitteilen. Deine Welt ist eine andere Welt als meine. Aber lach. Es ist weder deine noch meine Welt.
 

Da sind wir zu Haus, daß wir wissen, daß keiner eine Welt je hat.
 

Wir tanzen zwischen den Wänden messerscharf.
 

Unser Halt ist die Brüchigkeit, die wir teilen.
 

Die Asche in unseren Augen, die Asche der Vergessenen, läßt uns finden.
 

Ich zieh dich heraus und du ziehst mich heraus. Ja ?
Wenn die Abhänge zu groß werden, du weißt, Steilflug gelingt nie.
 

Manchmal spürst du meine Leere und ich deine.
 

Dann sind wir uns nah.
 

Bedrohlich nah.
 

Ich kann sie nicht mehr wispern hören, verstehst du das ?  Ich hau hin. Ich schlag zu nicht. Du liest zuviel. Warum packst du aus all das Zellophan ?
 

Laß es doch eingeschweißt. Staubfrei. Komm lies mich. Lies mich auf, der ich verloren gegangen bin,  aus den Dornen, aus den Blütenstaubwolken der Disteln lies mich auf. Grasfrei. Nur …

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