Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 141

Das Geheimnis der Wernerkapelle

Zum ersten Mal enthüllt von einem Poeten. Nur Poeten können sich hineindenken in die alten Baumeister, deren Namen nicht einmal überliefert und die doch noch immer zu uns sprechen durch ihr Werk.
 

Stein und Form und Maß war ihre Sprache. In Stein chiffrierten sie ihr Wissen und ihre Geheimnisse.
 

Egal ob der Leichnam abhanden, die Spanier ihn gerettet, abtransportiert oder geraubt, in der Kapelle bleibt er stets vorhanden.
 

Die Kapelle ist ein Kalender. Sein Todestag.
 

Um die Vierung herum, die Vier, den Vierten, den April, gruppieren sich genau
19 Fenster, 19 Flächen.
 

Wenn von 17 die Rede ist, so wird übersehen im Westteil das eine noch vorhandene, das wohl im abgetragenen Teil gegenüber sein Pendant hatte.
 

Um die Vierung herum in Stein gehauen, in Fenstern hochgezogen gruppiert
der 19. April,  der Todestag des Knaben Werner.
 

So baut man Gedächtnis, Grab- und Denkmäler, Wallfahrts- und Reliquienorte.
 

Zufall oder genial ?
 

Das ist immer die Frage in der Kunst bei Baumeistern wie bei Poeten.
 

 

 

Spekulation aber wäre ob die jeweilige Länge der Vierung um  8,60 so rum der 87 entspricht, dem Jahr. Bestimmt aber konnten die Baumeister nicht ahnen, was erst die Absurdität der Geschichte baut und schaft, das sich die 12 des Jahrhunderts in den noch jetzt 12 übrig gebliebenen hohen Fenstern spiegelt.


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