Kunst bewegt zur Toleranz – Heine 91

Elsterlein

aus der Dachluk

siehst du Fahnen, Wimpel

hörst die Reden

 

im leeren Uhrenkästelein

versteckst du dich

doch die Zeit sie bleibt nicht stehen

 

egal wie du auch flatterst

wild und unbequem

sagst du auch kein Ton

Donaj, donaj, donaj, donjaj, donjaj, donaj, donadaj

Donaj, donaj, donaj, donjaj, donjaj, donaj, donadaj

 

Elsterlein fielst aus der Nacht

in den Brunnen tief hinab

niemand half dir

fielst nur ganz

ist kein Rand dir und kein Ufer

fielst hinab

bis auf den Grund

 

egal wie du auch flatterst

wild und unbequem

sagst du auch kein Ton

Donaj, donaj, donaj, donjaj, donjaj, donaj, donadaj

Donaj, donaj, donaj, donjaj, donjaj, donaj, donadaj

 

Elsterlein

durch die Dachluk

siehst du leere Gassen

grüne und auch weiße Kittel

schwarze und auch braune Stiefel

weiße Schuh’n

 

Elsterlein wirst aus der Welt

sortiert und die Dachluk

zugebrettert

 

egal wie du auch flatterst

wild und unbequem

sagst du auch kein Ton

Donaj, donaj, donaj, donjaj, donjaj, donaj, donadaj

Donaj, donaj, donaj, donjaj, donjaj, donaj, donadaj

 

deine Träne Elsterlein sie

fing der Wind, Träne,

die da nie geweint, Schrei,

der nie geschrien, nie

gehört

stumm der Rauch

da flatterst du

 

deine Flügel ganz gespreizt

wurden dir zertreten

 

eine Feder schwarz

sticht mir noch ins Herz

 

egal wie du auch flatterst

wild und unbequem

sagst du auch kein Ton

Donaj, donaj, donaj, donjaj, donjaj, donaj, donadaj

Donaj, donaj, donaj, donjaj, donjaj, donaj, donadaj

 

Elsterlein

aus den Himmelswolken

guckst du

niemand

sieht mehr dich

weiß geworden

deine Flügel

 

doch dein Schrei

er fiel hinab

Asche tief ins Wort

 

egal wie du auch flatterst

wild und unbequem

sagst du auch kein Ton

Donaj, donaj, donaj, donjaj, donjaj, donaj, donadaj

Donaj, donaj, donaj, donjaj, donjaj, donaj, donadaj

 

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